Erosionen werden, wie Karies, durch den Einfluss von Säuren hervorgerufen. Jedoch besitzen Säuren, die Erosionen verursachen, meist einen niedrigeren pH-Wert und haben dadurch ein höheres Demineralisationspotenzial. Zusätzlich wirken sie auf plaquefreie Oberflächen ein.
Neben dem pH-Wert ist auch der Gehalt an Mineralien für die erosive Wirkung wichtig. Saure Lebensmittel mit höherem Calciumgehalt sind weniger erosiv als kalziumbindende saure Produkte. Auch der Mageninhalt mit einem pH-Wert von 1 bis 3 ist sehr saure und stellt bei regelmäßigem Übertritt in die Mundhöhle ein Erosionsrisiko dar. Die Prävalenz für einen Reflux, der zum größten Teil nicht bemerkt wird, liegt in der Bevölkerung bei 25%.
Zusätzliche Risikofaktoren sind ein reduzierter Speichelfluss, das Spülen mit einem Erfrischungsgetränk sowie vor allem das Halten von sauren Getränken im Mund.
Auf den Glattflächen der Zähne äußern sich Erosionen in Defekten, die in der Breite größer sind als in der Tiefe. Zervikal verbleibt ein intakter Schmelzbereich. Sie lassen sich damit von keilförmigen Defekten unterscheiden, welche in ihrer Tiefenausdehnung größer als in ihrer Flächenausdehnung sind und sich apikal auf die Wurzeloberfläche erstrecken. Erosionen zeigen sich zu Beginn auf den Okklusalflächen als umschriebene muldenförmige Defekte auf den Höckerspitzen, eher die Strukturen immer mehr eingeebnet werden.
Da remineralisierbare Bestandteile bereits fehlen, müssen weitere Säureattacken vermieden werden. Gerade im Bereich der Ernährung gilt es, erosive Komponenten zu eruieren und diese zu reduzieren bzw. die Verweildauer im Mund so niedrig als möglich zu gestalten.
Bei der Mundhygiene sollten zinnhaltige Mundspüllösungen, Zahnpasten oder Gele verwendet werden, da die Zähne durch Zinneinlagerung säurebeständiger werden.
In der Praxis können wir durch das Auftragen von Adhäsiven temporär vor weiteren Demineralisationsprozessen schützen und zudem die Überempfindlichkeiten mildern. Bei fortgeschrittenen Defekten müssen restaurative Maßnahmen in das Behandlungskonzept einbezogen werden.